MIT Landesvorstand beschliesst Papier zur Beruflichen Bildung

Datum des Artikels 22.09.2016

Der Landesvorstand der Niedersachsen-MIT hat kürzlich in Melle das Papier "Ausbildung = Starke Schule - starke Wirtschaft beschlossen.

Problempunkte

Unbestritten ist, dass in den Unternehmen handwerkliches wie technisches Know-how sowie ein höheres Maß an theoretischem Know-how benötigt werden. 

Eine EU-Kompatibilität der Abschlüsse ist nicht gegeben. Nur etwa die Hälfte der neugegründeten Unternehmen, für die keine Meisterpflicht mehr besteht, hat wirtschaftlich überlebt. 

Tatsache ist, dass sich Kinder und Jugendliche zwar mit IT und Unterhaltungselektronik beschäftigen, sich aber immer weniger handwerklichen wie technischen Dingen widmen.

Den Heranwachsenden werden die Themen „Wirtschaften“ oder „Geld verdienen“ unzureichend vermittelt.

Augenblicklich wird die akademische Ausbildung gesellschaftlich gegenüber der der beruflichen Bildung vorrangig gesehen, Lehrkräfte fehlen und Schulabgänger wissen kaum etwas von der Realwirtschaft. Daher müssen Maßnahmen ergriffen werden, die die jetzigen Umstände verbessern helfen. Lehrer sollten sensibilisiert werden, dass nicht nur akademische Laufbahnen „Erfolgsstorys“ darstellen, sondern auch klassische Berufsbilder Zukunftschancen bieten.

Lehrer, Schüler, Ausbildungsbetriebe und Unternehmen brauchen Planungssicherheit. So wird beispielsweise nach jeder Wahl das Schulsystem vom „Kopf auf die Füße“ gestellt, indem Schulsysteme aus ideologischen Gründen verändert werden. Insofern „leidet“ das Bildungssystem unter dem Föderalismus.

Es kommt weiterhin darauf an, Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt zu integrieren, indem sowohl der Status als auch die überbordende Bürokratie einer Klärung zugeführt werden. Hinzu kommt, fehlende Kenntnisse ausländischer Bewerber drastisch zu verbessern.

Lösungsansätze

Wir bekennen uns zum Meisterbrief als Voraussetzung zur Gründung und zum Betreiben eines Handwerksbetriebes.

Stärkung des Dualen Bildungssystems.

Anforderungsprofile an Azubis klar definieren und Ausbildung gezielt auf die Anforderungen der Wirtschaft ausrichten.

Zugangsmöglichkeiten für Meister zu Master-Studiengängen verbessern und Leistungen beim Meister-BAföG erhöhen.

Jugend-Jobagenturen installieren und bessere Vorbereitung von Schülern auf den Arbeitsmarkt schaffen.

Projekte gemeinsam mit der Wirtschaft erarbeiten, als Ergänzung zur technischen und kaufmännischen Ausbildung.

Projekte „zum Anfassen“, das heißt, Theorie und praktisches Erleben stärker fördern!

Unternehmerisches, wirtschaftliches Denken als Lehrfach einführen (ggf. fachübergreifend).

Bereits im frühen Stadium der schulischen Bildung sollte mit vielen Fallbeispielen ein Gefühl für Geld, und wie man sorgsam damit umgeht, vermittelt werden.

Die Einstellung von Lehrkräften muss in der Hoheit der Berufsschulen bleiben und mehr Lehrkräfte aus der Wirtschaft zuführen z. B. durch intensivere Werbung für den Beruf, besonders im Bereich IT, Metall, Elektro und des Handwerks.

Schule und Betrieb müssen Schulpartnerschaften vereinbaren und diese in Theorie und Praxis weiterführen.

Unternehmer zur Projektarbeit oder für Vorträge gewinnen.

Zielgerichtete Ausbildungsmessen für Schulabgänger zur Orientierung. Messebesuch ein Jahr vor dem Schulabgang, gemeinsam mit den Lehrern. Auf der Messe die Berufe von Azubis und Ausbildern praktisch darstellen und erläutern.

Die Länder sollten sich auf einen Rahmen-Projektplan für Schulen verständigen, aus denen sich die Schulen regional selbst Projekte zusammenstellen und diese in Kooperation mit der Wirtschaft umsetzen können.

Qualifikationen und die Kompetenzen der Flüchtlinge erfassen, die Sprachbarrieren der Geflüchteten überwinden und Vorurteile in der Belegschaft abbauen. Das unterschiedliche Verständnis von Arbeit und Gesellschaft den Flüchtlingen erläutern.