„Die Regeln werden nicht von uns gemacht“

Datum des Artikels 30.05.2024

sagt der Vorstandsvorsitzende der NBank, Michael Kiesewetter, beim vierten MITtagsgespräch

Hannover, 28.05.2024 | Im beliebten MITtagsgespräch der niedersächsischen Mittelstandsunion zieht Michael Kiesewetter, Vorsitzender der NBank, eine Bilanz: „2023 zeigt einen gestiegenen Anteil an Darlehensförderungen in Niedersachsen. Wir sind überzeugt, dass das die richtige Richtung für die Bewältigung der Herausforderungen der Zukunft sein wird."

Die NBank sollte nach Ansicht Kiesewetters noch weiter gestärkt werden, um zentrale Herausforderungen der Transformation wie die Digitalisierung, Dekarbonisierung und der demographische Wandel zu bewerkstelligen. „Die Unterstützung der Landes- und Bundesregierung hat seine Grenzen. Das kann nicht alles mit Steuergeldern bezahlt werden“, sagt Kiesewetter über diese Herausforderungen. Gleichzeitig müssen auch die Rahmenbedingungen und die Art der geförderten Projekte überarbeitet werden. „Weniger ist mehr“, denn ein großer Teil des Fördervolumens macht nur einen kleinen Teil von frequentiert genutzten Förderprogrammen aus.

Start-Ups machen einen wichtigen Teil der niedersächsischen Unternehmenslandschaft aus. Hier leistet die NBank bereits einen guten Beitrag durch die Unterstützung von Gründungen im High-Tech-Bereich und durch die Bereitstellung von Gründungsstipendien und Beteiligungskapital. Das vorhandene, weitere Potential muss stärker genutzt werden. Überarbeitungsbedarf gibt es überall. Auch im Wohnungsbau mit den zugehörigen Verordnungen und Vorschriften. Die Antragstellung für Fördermaßnahmen sollte vereinfacht werden. Je komplexer die Antragstellung ausfällt, desto mehr Arbeit bedeutet das auch auf Seiten der NBank.

Der Wechsel des Fokus von der Zuschussförderung zur Darlehensförderung hat die Flexibilität der Fördermaßnahmen bereits erhöht. Ein attraktiver Wirtschaftsstandort Niedersachsen erfordert noch weitere Maßnahmen: Dazu zählen vor allem eine dringend benötigte Verschlankung und die Neufokussierung der ausufernden Förderprogramme.

„Es gibt über 2.000 Förderprogramme in Niedersachsen, das ist zu viel. Die Anzahl der Förderprogramme sollte eingedampft und die Komplexität abgebaut werden“, fordert Holger Bormann am Ende des Gesprächs.