MIT KV Lingen - Europa nach dem Brexit? - Die Folgen für die Wirtschaft

Datum des Artikels 07.06.2019

Der Parlamentarische Staatssekretär Oliver Wittke sprach kürzlich im Ludwig-Windhorst-Haus über den Brexit.

Das Ludwig-Windhorst-Haus hatte dazu in Kooperation mit der MIT Kreisverband Lingen zu einem Akademieabend eingeladen. Mittlerweile hat diese Kooperation Tradition: Es war die achte gemeinsame Veranstaltung.

Dr. Michael Reitemeyer (LWH) und Wolfgang Paus (MIT KV Lingen) konnten den Bundestagsabgeordneten und Parlamentarischen Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium Oliver Wittke begrüßen.
Der Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium ging zu Beginn seines Vortrags auf die zurückliegende Wahl zum EU-Parlament ein. Im Blick auf Deutschland sprach er von einer Zeitenwende: ,,Bisher ging es immer darum, das Ökonomische und das Soziale zusammenzubringen, Kapital und Arbeit. Jetzt geht es darum, Ökonomie und Ökologie zusammenzubringen." Wittke zitierte den Zukunftsforscher Matthias Horx mit den Worten ,,Die Zukunft ist schwarz-grün."

Das Hauptthema seines Vortrags eröffnete der Christdemokrat mit einem Bekenntnis zu Europas Einheit. Weil sich US-Präsident Trump vom Multilateralismus verabschiedet habe und China die Weltführerschaft in Schlüsseltechnologien anstrebe, müsse Europa jetzt zusammenstehen.

Wittke zeigte sich überzeugt, dass ein ungeordneter Brexit ohne Austrittsabkommen mit der EU Großbritannien weltweit isolieren werde, weil das Vereinigte Königreich mit vielen Ländern derzeit kein Zollabkommen habe. Durch Zölle und lange Wartezeiten an den Grenzen würden Lieferketten unterbrochen und die 700.000 EU-Bürger, die in Großbritannien lebten, hätten dann kein Bleiberecht mehr.
Bereits heute hätten viele Firmen ihre Produktionsstandorte auf der Insel geschlossen. Das habe zu einer Abwertung des Britischen Pfundes und zum Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt. ,,Es wäre töricht, wenn das wirtschaftlich zweitstärkste Land Europas aus der Schicksalsgemeinschaft austreten würde", resümierte der Staatsekretär. Oliver Wittke kritisierte, dass das britische Königshaus in einer so existentiellen Frage bislang geschwiegen habe.

Foto: LWH

(vl.n.r.): Helmut Holt (MIT), Stefan Altmeppen (Stadt Lingen), Wolfgang Paus (MIT) und Dr. Michael Reitemeyer