Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion Wolfenbüttel mit Holger Bormann, Michael Heimbs von HEIMBS CONSULT und Harald Borm, Inhaber von „ERDBRINK & VEHMEYER“ sowie Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes Harz-Heide hatten kürzlich zum 23. Online-Event „Menschen, Firmen, Geschichten“ eingeladen, das ganz unter dem Motto „Der Kampf der Gastronomie gegen den K.O.“ stand.
Veranstaltungsort war wieder das Autohaus Gebrüder Bormann in Wolfenbüttel.
Moderator Holger Bormann dankte der Stadt Wolfenbüttel, der Curt Mast Jägermeister Stiftung, und der Firma Dermaroller, die dieses Format seit der ersten Stunde unterstützen. An der ersten Gesprächsrunde nahmen Jeanette und Kai Müller vom Hotel und Restaurant „Waldhaus“ sowie Giovanni Ahrend vom Ristorante „Da Giovanni“ aus Wolfenbüttel teil.
„Es war und ist eine sehr schwierige Situation. Erst ausgebucht nach Vorbestellung, dann waren doch wieder Tische frei“, so das Ehepaar Müller vom „Waldhaus“. Das Hotel ist geöffnet, aber wenig gebucht. Mit Blick auf die Weihnachtszeit äußerten sich beide: „Das Restaurant ist zurzeit an beiden Weihnachtstagen ausgebucht. Jetzt hoffen wir auf den Abholservice mit Grünkohlspezialitäten, Ente oder Gans.
„Meine Mitarbeiter sind wieder in Kurzarbeit. Der Außer-Haus-Service ab 11.30 bis 21 Uhr wird zurzeit sehr wenig angefragt“, so Giovanni Ahrend vom Ristorante „Da Giovanni“ aus Wolfenbüttel. „Besuchen Sie unsere Internetseite und entdecken Sie die reichhaltige Auswahl an leckeren Speisen – Bestellen, abholen und genießen“, sprach Giovanni die Zuschauer der Sendung direkt an. Eine Hilfe für die regionalen Unternehmen – einige Gastrononen nutzen diese bereits – kann die „Regio 38“-App sein.
Michael Heimbs, der die Anwendung entwickelt hat, stellte diese anhand von Beispielen noch einmal vor. Moderator Holger Bormann begrüßte zur zweiten Talkrunde Michael Henke vom Wolfenbütteler Schaufenster, Pantelis Avramidis vom Restaurant „Odysseus“ aus Halchter sowie Thomas Binek vom „Heinrichs – Restaurant und Bar“ am Schützenplatz in Wolfenbüttel.
Michel Henke, ebenfalls seit Beginn, Förderer des „MFG-Formats“, rief die Zuschauer eindringlich auf: „Schaut global, kauft lokal – es geht nur gemeinsam. Solidarität ist gefragt und der Verbraucher gefordert. Diese schwierige Zeit spielt besonders dem Versandhandel in die Karten“. Pantelis Avramidis vom Restaurant „Odysseus“, das seit 42 Jahren in Halchter ansässig ist, hofft auf das Weihnachtsgeschäft, obwohl bereits viele Vorbestellungen storniert wurden. Er bietet zur Zeit Außer-Haus-Service von Dienstag bis Sonntag von 17-21 Uhr sowie am Sonntagmittag an.
Thomas Binek vom „Heinrichs“ am Schützenplatz in Wolfenbüttel fand klare Worte. „Ich bin von der Politik sehr enttäuscht. Es wird bei uns keine politischen Veranstaltungen mehr geben. Alle Weihnachtsfeiern wurden jetzt abgesagt“, so Binek. Auch er bietet in dieser Situation einen „Außer-Haus-Verkauf“ von Montag bis Sonntag – außer Dienstag – in der Zeit von 12 bis 19 Uhr.
Zur letzten Gesprächsrunde nahmen Peter Schittko von den Restaurants „l’Oliveto“ und „Zum Glück“ aus Wolfenbüttel sowie Dennis Schmidt vom Taxiunternehmen „Mini Car 44444“ auf den Stühlen Platz. Betreiber Schittko schilderte die Situation. „Es ist ein Desaster – vier Monate Ausfallzeit insgesamt. Ich möchte mich am liebsten um die Gäste kümmern und das Unternehmen weiterentwickeln, muss aber stattdessen z. B. überlegen, wie wir den nächsten Monat bewältigen oder ich Anträge richtigstellen.“
Dennis Schmidt von „Mini Car 44444“ blickte ebenfalls auf schwierigen Zeiten zurück. „Zum Glück haben wir als Beispiel noch die Fahrten für die ältere Bevölkerung“, so Schmidt. Er bot den Gastronomen Hilfe an. Es könnte ja eine gewisse Zusammenarbeit in Form eines Lieferservices geben. Peter Schittko findet das super. Seine Restaurants besitzen keine eigenen Fahrzeuge.
Zum Ende der Sendung stellte sich der Niedersächsische Finanzminister Reinhold Hilbers per Videokonferenz einigen Frage der Zuschauer. Außerdem äußerte er sich zum aktuellen Teil-Lockdown. „Aufgrund der hohen Fallzahlen müssen Kontakte stark minimiert werden, um das Gesundheitswesen nicht zu überlasten. Es soll aber in der Regierung zeitnah über die Hilfen für die Gastronomie entschieden werden. Musikalische Begleitung gab es am Dienstag durch „Buffy“ Franke von der bekannten Wolfenbütteler Band „Texas Roads“, die die Zuhörer aus nah und fern seit vielen Jahren mit der etwas anderen Country- und Western-Musik begeistert. Zum Abschluss dankte Holger Bormann noch einmal allen Beteiligten hinter den Kulissen.
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