Was muss denn noch alles passieren?

Datum des Artikels 29.08.2023

Wolfsrisse: Auch der CDU-Landtagsabgeordnete Claus Seebeck fordert Landesregierung zum Handeln auf

„Das war nicht der Angriff eines einzelnen Wolfes auf Nahrungssuche, das war ein Massaker eines Wolfsrudels gegen eine Schafherde“, beschrieb Dr. Dirk Timmermann, Vorsitzender des MIT-Kreisverbandes Cuxhaven, die Bilder von zahlreichen getöteten Schafen auf einem Anhänger am Samstag in Gräpel bei Stade. „Seit Jahren schon warnen wir vor dem Überhandnehmen der Wolfsbestände“, betonte Dr. Timmermann. „Was muss denn noch alles passieren, bevor die Politik reagiert?“ Der MIT hat sich bereits in der Vergangenheit klar für eine wolfsfreie Zone entlang der Küste und wichtigen Flussdeichen ausgesprochen. „Abschussgenehmigungen sind dringend und notwendig.“

Gegen wolfsfreie Zonen hatte sich erst kürzlich der niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) bei einem Besuch in Wersabe ausgesprochen. „Wie falsch diese ideologisch geprägte Ansicht des Umweltministers ist, hat sich jetzt auf eine geradezu unerträgliche Weise gezeigt“, so Dr. Timmermann: Aus einer Herde von 112 Schafen hatte mutmaßlich ein ganzes Wolfsrudel 18 Tiere getötet. Weitere 37 Schafe mussten eingeschläfert werden. Hinzu kommen 30 verletzte und zwei vermisste Tiere. „Dieser Angriff muss ein Weckruf für die verantwortlichen Politiker sein“, so der MIT-Kreisvorsitzende.

Auch der CDU-Landtagsabgeordnete Claus Seebeck (Geestland) zeigte sich entsetzt über die Katastrophe auf der Schafsweide in Gräpel. Seebeck ist Mitglied des MIT-Kreisvorstandes Cuxhaven. Er fordert von der Landesregierung, „endlich nach geltendem EU-Recht zu handeln und die längst notwendigen Maßnahmen wie die Bestandsregulierung des Wolfes durch ein aktives Wolfsmanagement gesetzlich möglich zu machen“. Gegebenenfalls müsse das Bundesnaturschutzgesetz diesen Erfordernissen angepasst werden.

Bislang hatte der MIT-Kreisvorstand die Forderung nach wolfsfreien Zonen entlang der Küsten- und Flussdeiche damit begründet, dass die dort grasenden Schafe für die Sicherheit der Deiche sorgten. „Hochwasserschutz geht vor Wolfsschutz“, ist Dr. Timmermann überzeugt. Inzwischen begründet er seine Forderung auch mit dem Schutz der Menschen. „Ein einzelnes Tier mag Respekt vor Menschen haben und seine natürliche Scheu hält ihn von einem Angriff ab. Aber im Rudel sind sie stärker und aggressiver“, ist der MIT-Kreisvorsitzende überzeugt. „Wir dürfen nicht warten, bis der erste Mensch von einem Wolf oder dessen Rudel angegriffen wird.“