Die MIT Harburg-Land wirft den Think Tank an

Datum des Artikels 13.04.2021

Der neue Vorstand um Frank Thöle-Pries startet mit Schwung in die Amtszeit – Der Blick geht auf die Metropolregion

Der Kreisverband Harburg-Land der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, kurz MIT hat sich neu aufgestellt. Im Vorstand gab es zwei Veränderungen. Der Vorsitzende Frank Thöle-Pries hat nun Wilfried Seyer als stellvertretenden Vorsitzenden und Dr. Holger Niemitz als Schatzmeister an seiner Seite. Im WA-Gespräch in Buchholz gab das Trio einen Ausblick auf die künftige Ausrichtung der MIT im Landkreis. Dabei geht es um weit mehr als die Corona-Pandemie. Diese aber hat bereits große Aufmerksamkeit gefordert. In der Krise gründete die MIT eine lokale Task Force für Gründer und kleinere Unternehmen, stark besetzt  mit der Wirtschaftsförderung des Landkreises Harburg (WLH), der Industrie und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg sowie der HASPA, der Sparkasse Harburg-Buxtehude und der Volksbank Lüneburger Heide.

Neue Ideen für altbekannte Probleme

Viele Probleme, die die Corona-Krise ans Licht gebracht hat, werden in einem Alltag ohne Pandemie weiter bestehen, ist sich der MIT-Vorstand sicher. Lokale Themen für die Zukunft werden etwa die Innenstädte in Winsen und Buchholz sein. Wie können sie vom Online-Einkauf mitprofitieren, welche Frequenzgeber erhöhen nachhaltig die Attraktivität? „Da kann man über befristete lokale Förderungen nachdenken, etwa für Pop-Up-Shops“, meint Wilfried Seyer, ehemaliger WLH-Geschäftsführer.


Mit Blick auf den stockenden Breitbandausbau im Landkreis wolle man eine Allianz bilden, um Lösungen für unterversorgte Regionen wie die Elbmarsch und Salzhausen zu schaffen. „Wir arbeiten daran, diese Lösungen anbieten zu können“, so Seyer. Dazu sollen alle relevanten Akteure an einen Tisch, da werde keiner vergessen. Nicht zuletzt beschäftigt das Thema „Arbeit und Wohnen“ die MIT im Landkreis. Genau diese Kombination müsse man ins Verhältnis setzen, sagt Frank Thöle-Pries. Dazu gehöre eine entsprechende Infrastruktur inklusive der Digitalisierung, aber auch ein Blick auf die Gewerbegebiete, für die man auch Ansiedlungsstandards setzen müsse. Dezentrale Büros in den Innenstädten im Kreis könnten Alternativen für Pendler sein.


Als Ideen-Fabrik des MIT-Kreisverbandes soll künftig der zwölfköpfige Beirat fungieren. Mit diesem heterogen besetzten Think Tank wird es einen regelmäßigen Austausch geben. „Aktuell geht es uns darum, mehr Pragmatik in die Krise zu bringen. Mittel- und langfristig wollen wir mit der MIT auch ein Sprachrohr sein und zwischen Wirtschaft, Politik und Verwaltung vermitteln“, kündigt Frank Thöle-Pries an. Gemeinsam mit Kommunalberater Wilfried Seyer und Steuerberater Holger Niemitz will der Unternehmensberater die Kapazitäten dieses Trios bündeln.

Den Landkreis Harburg in Niedersachsen verorten

Und die MIT Harburg-Land will auch groß denken, über die Kreisgrenzen hinaus. Mit eigener Expertise werde man in der Metropolregion Hamburg die Zusammenarbeit suchen. Frank Thöle-Pries will zudem für den Vorstand des MIT-Landesverbandes Niedersachsen kandidieren und rechnet sich dabei gute Chancen aus. Es sei immer noch so, dass man in Hannover den Landkreis Harburg immer noch zu oft Hamburg zuschlage, sagt Holger Niemitz. Das wolle man ändern und so für die Verortung des Landkreises in Niedersachsen sorgen. Eine feine Spitze hat Wilfried Seyer parat: „Unser Landkreis bringt im Vergleich mit Wolfsburg höhere Kammerbeiträge zusammen. Das ist Wirtschaftskraft.“
Die MIT Harburg-Land schärft ihr Profil.

 

VON BJÖRN HANSEN